1 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (2009): Klimawandel: Warum 2°C? https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/factsheets/fs2_2009/wbgu_factsheet_2.pdf

2 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (2009): Klimawandel: Warum 2°C? https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/factsheets/fs2_2009/wbgu_factsheet_2.pdf

3 https://science.orf.at/stories/3205818/#:~:text=Erstmals%20wurde%20eine%20CO2-Konzentration,Stand%20seit%20Millionen%20von%20Jahren.&text=Auf%20mehr%20als%203.300%20H%C3%B6henmeter,Konzentration%20in%20der%20Atmosph%C3%A4re%20gemessen

https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/atmosphaerische-treibhausgas-konzentrationen#kohlendioxid-

5 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (2009): Klimawandel: Warum 2°C? https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/factsheets/fs2_2009/wbgu_factsheet_2.pdf

6 IPCC Summary 2018 (2018): Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung – deutsche Summary. https://www.de-ipcc.de/media/content/SR1.5-SPM_de_barrierefrei.pdf, S. 11.

7 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (2009): Klimawandel: Warum 2°C? https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/factsheets/fs2_2009/wbgu_factsheet_2.pdf

8 https://www.deutschlandfunk.de/europas-warmwasserpumpe-golfstrom-stottert-so-stark-wie.676.de.html?dram:article_id=493232

9 https://www.nationalgeographic.co.uk/environment-and-conservation/2021/03/amazon-rainforest-now-appears-to-be-contributing-to-climate

10 https://nsidc.org/arcticseaicenews/2021/03/arctic-sea-ice-reaches-uneventful-maximum/

11 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (2009): Klimawandel: Warum 2°C? https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/factsheets/fs2_2009/wbgu_factsheet_2.pdf

12 IPCC Summary 2018 (2018): Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung – deutsche Summary. https://www.de-ipcc.de/media/content/SR1.5-SPM_de_barrierefrei.pdf, S. 8.

13 https://ec.europa.eu/clima/policies/international/negotiations/paris_de

14 https://static.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2018/Non-ETS/142_Nicht-ETS-Papier_WEB.pdf

15 https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/trends-der-lufttemperatur#mildere-herbste-und-winter

16 https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/treibhausgasemissionen-sinken-2020-um-87-prozent

17 Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) (2020): Für eine entschlossene Umweltpolitik in Deutschland und Europa. Umweltgutachten 2020. https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/01_Umweltgutachten/2016_2020/2020_Umweltgutachten_Entschlossene_Umweltpolitik.pdf;jsessionid=1AB9101BC7A7F0BA49D96F1311F12A11.1_cid321?__blob=publicationFile&v=30, S. 79-86.

18 https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/klimaschutzplan-2050/

19 https://www.bmu.de/pressemitteilung/novelle-des-klimaschutzgesetzes-beschreibt-verbindlichen-pfad-zur-klimaneutralitaet-2045/ 

Klimafakten

Woher kommt der Klimawandel?

Der durch Menschen verursachte Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre ist die Ursache des Klimawandels.1 Darin ist sich die Wissenschaft einig. Zu den Treibhausgasen zählen Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan und Lachgas. Die Konzentration an COin der Erdatmosphäre hat sich dabei seit der vorindustriellen Zeit von 280 ppm (280 Millionstel Volumenanteile an der Luft)2 auf 420 ppm im Frühling 2021 erhöht, eine Menge, die es seit Millionen von Jahren nicht gegeben hat.3

Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre (Monatsmittel). Quelle: Umweltbundesamt 2020 (https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/atmosphaerische-treibhausgas-konzentrationen#kohlendioxid-).

Treibhausgase wirken wie das Glas im Gewächshaus und reflektieren die Wärmestrahlung der Sonne zurück zur Erde, die sich dadurch langsam aber sicher immer mehr erwärmt. Der Einfluss des Menschen verstärkt dabei den natürlichen Treibhausgaseffekt der Erde um ein Vielfaches und lässt ihn auf ein gefährliches Niveau steigen. Dies ist die Folge der massiven Verbrennung fossiler Rohstoffe, um Energie zu erzeugen, sowie schädlichen Einflüssen auf die Umwelt, wie z.B. intensiver Landwirtschaft und Waldrodung, die die natürlichen Kohlenstoffspeicherkapazitäten der Biosphäre weiter reduzieren. Fast 100 % der Erwärmung seit 1980 können dadurch menschlichen Ursachen zugeschrieben werden.5

Das „Intergovernmental Panel on Climate Change” (IPCC) fast die aktuellen Entwicklungen und Erkenntnisse zum Klimawandel in regelmäßigen Abständen zusammen. Das im Deutschen oft „Weltklimarat“ genannte Gremium umfasst dabei tausende Wissenschaftler:innen aus über 190 Ländern und agiert dabei ehrenamtlich und unabhängig von Staaten.

Was für Folgen hat der Klimawandel?

Die Erderwärmung hat weitreichende Konsequenzen, dazu gehören vor allem:

  • Ein Anstieg der Meeresspiegel durch Zufluss von Schmelzwasser und Ausdehnung des Meerwassers. Durch den Verlust der Eisschilde in Grönland und der Antarktis wird bis 2100 ein Anstieg von rund 1 Meter erwartet, der sich über viele Jahrhunderte fortsetzen wird.6
  • Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren, Starkregen, Überflutungen, Stürme nehmen in Zahl und Intensität zu
  • Die sich rasant ändernden Temperaturbedingungen beschleunigen den Verlust der genetischen Vielfalt, Arten und Ökosystem. Die Anpassungsfähigkeit von Natur und Tieren werden überfordert.
  • Die zunehmende Übersäuerung der Ozeane durch die erhöhten CO2-Emissionen führt zu geringerem Sauerstoffgehalt im Wasser und führt zu breitem Korallensterben, was das Überleben einer Vielzahl von Meerestieren bedroht.

Durch verschiedene sogenannte „Kippelemente“ können Großereignisse ausgelöst werden, die die Erwärmung der Erde nochmals stärker beschleunigen und in ihren Ausmaßen nicht unterschätzt werden dürfen. Dazu gehören z.B. die Abschwächung wichtiger Meeresströmungen (wie dem Golfstrom), die Abholzung wichtiger Ökosysteme wie dem Amazonas-Regenwald, Veränderungen im Monsunsystem oder die Destabilisierung der größten Eisschilde.7
Drei dieser Kipppunkte, die Abschwächung des Golfstroms8, zunehmende Abholzung des Amazonas-Gebietes9 und der immer größer werdende Rückgang des Eises an den Polkappen10 lassen sich im Jahr 2021 deutlich beobachten.

Die Folgen des Klimawandels wirken sich dabei auch unmittelbar auf den Menschen aus. Wetterextreme und Dürren gefährden die Trinkwasserversorgung und die Nahrungsmittelproduktion, der Meeresspiegelanstieg gefährdet Küstenregionen, die zunehmende Hitze begünstigt die Ausbreitung von Krankheitserregern und gefährdet die Gesundheit älterer und vorerkrankter Menschen. Die ökonomische Leistungsfähigkeit ist besonders in der Land-, Forst-, und Fischereiwirtschaft direkt beeinträchtigt. Durch die Folgen des Klimawandels können viele Länder politisch und wirtschaftliche destabilisiert werden, was zu globalen Umweltmigrationsbewegungen und weiteren Konflikten führen kann.11

Das 1,5-Grad-Ziel

Die Folgen des Klimawandels würden unsere Zivilisation bereits bei einer durchschnittlichen Erwärmung der Erde um 2°C gegenüber der vorindustriellen Zeit vor beispiellose Herausforderungen stellen. Die menschlichen Aktivitäten haben dabei bereits zu einer Erwärmung von ungefähr 1°C geführt.12 Um die Folgen des Klimawandels möglichst gering zu halten, haben sich 2015 rund 190 Staaten der Erde und auch Staatsverbünde wie die EU darauf verständigt, die Erwärmung auf unter 2°C, im Idealfall auf maximal 1,5°C zu begrenzen.13 Die zu erwartenden Schäden sind bei einer durchschnittlichen Erwärmung um 1,5°C immer noch hoch, aber deutlich geringer als bei einer Erwärmung um 2°C. Die erhöhten Kosten zur Erreichung des 1,5°C-Ziels sind außerdem deutlich geringer als die Kosten durch Schäden, die bei einer höheren Erwärmung auftreten würden.14

Deutschlands Rolle

Deutschland gehört neben der Europäischen Union zu den Unterzeichnern des Pariser Klimaabkommens und steht somit in der Verantwortung einen Beitrag zur Erreichung des 1,5°C-Ziels zu leisten. Denn auch hier lassen sich die Folgen des Klimawandels bereits spüren. Heißere Frühlinge und Sommer sowie mildere Winter führen zu immer häufigeren Temperaturrekorden, die sich auch im zunehmend höheren Jahresmittel zeigen:15

Jährliche mittlere Tagesmitteltemperatur in Deutschland 1881 bis 2019. Quelle: Umweltbundesamt 2020 (https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/trends-der-lufttemperatur#mildere-herbste-und-winter).
Die Sektorziele im neuen Klimaschutzgesetz. Quelle: Bundesumweltministerium (https://www.bmu.de/pressemitteilung/novelle-des-klimaschutzgesetzes-beschreibt-verbindlichen-pfad-zur-klimaneutralitaet-2045/).

Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz vom November 2019 besteht für die deutsche Klimapolitik erstmals eine rechtsverbindliche Grundlage, die den Klimaschutzplan und verschiedene Klimaschutzprogramme verknüpft.17 So entstand der Klimaschutzplan 2050.18 Mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes in Folge eines Urteils des Bundesverfassungsgerichtes in 2021 wurden diese Ziele nochmals nachgeschärft. Demnach ist vorgesehen, Deutschland nun bis 2045 klimaneutral zu gestalten und dabei die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu mindern (ursprünglich waren 55 Prozent vorgesehen).19 

Aufgeteilt nach Wirtschaftssektoren stehen dabei besonders die Bereiche Energiewirtschaft, Industrie und Gebäude vor großen Herausforderungen, wie sich an den jährlich zulässigen Emissionsmengen der 20er Jahre ablesen lässt:

Klimawandel in Gelsenkirchen

In Gelsenkirchen macht sich der Klimawandel ebenfalls bereits bemerkbar. Das fällt vor allem beim Blick auf die Entwicklung der mittleren Jahrestemperaturen seit 1881 auf. Das kälteste Jahr in Gelsenkirchen war 1888 mit durchschnittlich 8,2 °C. Das wärmste war 2018 mit 1,8 °C. In den letzten Jahren häufen sich die Rekorde der wärmsten Jahre zusehends. Von kälteren Jahren in Blau bis zu immer mehr wärmeren Jahren in Rot:

Wärmestreifen für Gelsenkirchen 1881-2018. Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD), Berechnungen von Zeit Online • Inspiriert von Ed Hawkins

Um dem zu begegnen hat die Stadt es bereits geschafft, die Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2018 um 20 % zu senken. Das Ziel der Stadt, die Emissionen zwischen 2008 und 2020 um 25 % zu senken scheint dabei erreicht zu werden. Insgesamt wurden die Emissionen von 1990 bis 2018 um 48  % reduziert. Um dem Pariser Abkommen und dem 1,5°C-Ziel zu entsprechen, wird mit der Entwicklung des Klimakonzeptes 2030-2050 ein neues Ziel gesetzt werden, dass das für Gelsenkirchen verbleibende Restbudget an noch ausstoßbarem CO2 berücksichtigen wird.

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