Hitzetage und Starkregen: Prognose für Gelsenkirchen

Die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels lassen sich dank neuer Berechnungen nun direkt für Gelsenkirchen darstellen.

 

Hochwasser. Bild: Pixabay.com

Spätestens seit der Hochwasserkatastrophe in der Eifel und Rheinland-Pfalz stehen Extremwetterereignisse wieder im Fokus. Als Folge des menschengemachten Klimawandels müssen wir auch in Deutschland, NRW und Gelsenkirchen mit einer Zunahme an Starkregen, Hitzetagen und Tropennächten rechnen. Dank neuer Berechnungen auf Basis des Fünften Berichts des Weltklimarates (IPCC) lassen sich nun sogar auf Kreisebene, und damit auch für die Stadt Gelsenkirchen direkt, die Auswirkungen des Klimawandels vorhersagen.

Die Prognosen, die auf Berechnungen des Climate Service Center Germany (GERICS) zurückgehen, differenzieren sich dabei in drei verschiedene Szenarien: Ein Szenario, bei dem die Treibhausgasemissionen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts so gut wie gar nicht reduziert werden, ein Szenario, das besonders ambitionierte Einsparungen und zum Ende des Jahrhunderts sogar CO2-Entnahme aus der Atmosphäre vorsieht, sowie ein mittleres Szenario mit zuerst leichtem Ansteig und danach Abnahme der Emissionen.

Auf Basis des mittleren Szenarios lassen sich folgende Prognosen für Gelsenkirchen für den Zeitraum 2069 bis 2098 treffen: 

  • Die durchschnittliche Temperatur nimmt um 2°C zu.
  • Die durchschnittliche Anzahl der Tage über 30°C (Heiße Tage) pro Jahr steigt auf über 9 Tage. Heute sind es knapp 6 Tage pro Jahr.
  • Die durchschnittliche Anzahl der tropischen Nächte (über 20°C) pro  Jahr steigt ungefähr um das Sechsfache (heute 0,3/ Jahr).
  • Die durchschnittliche Anzahl der schwülen Tage pro Jahr verdreifacht sich (von 6,4 auf 19 pro Jahr).
  • Die Zahl der Tage mit Starkregen über 20 mm steigt auf durchschnittlich 5,2 Tage pro Jahr (aktuell 4 Tage)
  • Gleichzeitig erhöht sich die Zahl der Trockentage um ca. 3 pro Jahr.

Generell zeigt sich also eine markante Zunahme von Hitze und Trockenheit, während gleichzeitig diejenigen Niederschlagsereignisse, die stattfinden, umso heftiger ausfallen werden. 

Die Auswirkungen des Klimawandels stellen dabei Menschen wie Tiere, aber auch die Natur im Allgemeinen vor immense Anpassungsherausforderungen. Die Stadtverwaltung Gelsenkirchen legte dafür vor einigen Jahren ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel vor, das über eine speziell dafür eingerichtete Personalstelle umgesetzt wird.

Um Hochwassereignissen vorzubeugen, wurden besonders die Emscher und ihre Zuflüsse eingedeicht. Laut Stadt Gelsenkirchen sind die Deiche so gebaut, dass sie auch Hochwasser, das nur all 200 Jahre auftritt, zurückhalten können. Die Gebiete um die Emscher, die durch Senkungen heute unterhalb des Flussbettes liegen, werden darüber hinaus ständig durch Pumpwerke entwässert. Mit dem Emscherumbau soll die Gefahr von Hochwasserereignissen ein weiteres Stück minimiert werden. 

Klar ist jedoch auch: Um langfristig zukünftige Hitzeinseln abzuschwächen, Starkregenereignissen vorzusorgen und die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt abzuschwächen, bedarf es Anstrengungen auf allen Eben der Stadtgesellschaft. 

Quelle: https://www.gerics.de/products_and_publications/fact_sheets/landkreise/index.php.de 

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